Literatur-AG der Freiherr-vom-Stein-Schule war mit Gedichten unterwegs
Kaz. Was sich zwei alte Tannenwurzeln wohl so zu sagen haben, während über ihnen die Wipfel rauschen? „Die eine sagt knig, die andere knag, das ist genug für einen Tag“ dichtete einst Christian Morgenstern (1871-1914). Zum „Welttag der Poesie“ am 21. März überraschte die Literatur-AG der Freiherr-vom-Stein-Schule in Neckargsteinach mehrere Klassen mit Gereimten. Rebecca hatte sich ein Gedicht über das Küssen ausgesucht, Ariola eines über eine „hinterhältige, kleine Schwester“. Das wollte sie leicht abgeändert ausgerechnet in der Klasse vortragen, in der ihre ältere Schwester sitzt. Der einzige Junge in der Gruppe las ein zum Nachdenken anregendes Gedicht über das Altwerden vor. Dort geht es darum, dass das Leben zum „Wartezimmer“ werden könnte, wenn man nicht tut, was man eigentlich tun sollte und selbst den „Leichtsinn“ anderen überlässt statt dafür selbst den Mut aufzubringen. Die Fünft- bis Neuntklässer hatten in den Klassenzimmern nur kurze Auftritte, aber eine aufmerksame Zuhörerschaft. „Es war mucksmäuschenstill“, so die Bibliotheksleiterin Carmen Persch. Ihren Worten hat den Kindern und Jugendlichen auch die Vorbereitung zu der Aktion sehr viel Spaß gemacht, weil sie dabei viele neue Werke entdeckt haben. Klar, dass man als Mitglied dieser AG eine Vorliebe für das Vorlesen und das Auswendiglernen haben sollte. Vielleicht hat die Aktion ja auch dazu animiert, mal selbst Gedichte zu schreiben. Anlässe gäbe es genug. Den „Tag der Weltpoesie“ rief die UNESCO im Jahr 2000 ins Leben.
(Katzenberger-Ruf)