Hauptschüler haben Chancen

 

Aus dem Hauptschulabschluss kann man was machen.  Ehemalige Hauptschülerinnen und Hauptschüler berichten:

„Ich habe 1998 meinen Hauptschulabschluss gemacht und danach die Willy-Hellpach-Wirtschaftsschule (zweijährige Berufsfachschule) besucht. Das erste Jahr war sehr hart, wir mussten eine Menge lernen, aber ich habe es doch geschafft: Letztes Jahr habe ich meine mittlere Reife bekommen. Jetzt bin ich Hotelfachfrau im ersten Lehrjahr. Ich finde, dass man auch aus einem Hauptschulabschluss etwas machen kann.“

 
„Nach dem Hauptschulabschluss habe ich eine Lehre als Metallbauer begonnen und bin jetzt im dritten Ausbildungsjahr. Im Sommer werde ich meine Lehre abschließen und hoffe, dass mich der Betrieb übernimmt. Mein Beruf macht mir viel Spaß, weil er sehr abwechslungsreich ist.“
 
„Ich habe die Hauptschule 1995 abgeschlossen und dann einen Ausbildungsstelle als Zimmermann gefunden. Im 1.Lehrjahr besuchte ich die einjährige Berufsfachschule in Eberbach. Im 2.Lehrjahr fand die Ausbildung im Betrieb und in einer überbetrieblichen Ausbildungsstelle in Biberach statt. Hier lernte man spezielle Techniken wie z.B. Treppenbau in Theorie und Praxis. Nach Biberach fuhr ich auch noch im 3.Lehrjahr zu mehrwöchigem Blockunterricht. Nach dem 3.Lehrjahr machte ich meine Abschlussprüfung. Die Gesellenprüfung fand in einem Betrieb statt. Hier musste ich das Modell eines Dachstuhles errechnen, zeichnen und ausarbeiten. Seit zwei Jahren bin ich Geselle, und irgendwann will ich meine Meisterprüfung machen, weil ich mich in meinem Beruf sehr wohl fühle und gerne mit Holz arbeite.“
 
„Ich habe 1996 den Hauptschulabschluss gemacht und eine Lehre als Maschinenbaumechaniker begonnen. Wegen einer Handverletzung bei einem Verkehrsunfall konnte ich diesen Beruf nicht weiter ausüben. Daher habe ich verschiedene Praktika gemacht. Bei einem Praktikum in der Firma ABB wurde mir ein Ausbildungsplatz als Bürokaufmann angeboten, wofür ich allerdings nach Friedberg fahren musste. Ich war der einzige Hauptschüler im Betrieb unter Realschülern, Berufsfachschülern und Abiturienten. Im Juli 2000 habe ich meine Ausbildung abgeschlossen. Die Firma hat mich übernommen und ich bearbeite jetzt einen eigenen Aufgabenbereich: ich betreue 160 Leasing-Fahrzeuge und alle Handy-Verträge für 500 Mitarbeiter. Ich kann vor allem zwei Erfahrungen weitergeben:
  • Wenn man etwas werden will, sollte man flexibel sein und auch weiter weggehen. Dies wird von der Wirtschaft honoriert.
  • Wenn man keine Lehrstelle findet, sollte man sich Praktikumsstellen suchen. Dies kann Sprungbrett für einen Ausbildungsplatz sein.“