Voneinander und miteinander lernen
Grundlage unseres pädagogischen Konzepts
„Jedes einzelne Kind hat Anspruch darauf, in seinen Eigenheiten, Stärken und Schwächen, Ängsten und Hoffnungen ernstgenommen und in seiner Entwicklung bestmöglich gefördert zu werden.“
(Rahmenplan Grundschule, S.27)
In der heutigen Zeit muss bei Kindern im Einschulungsalter von einer höheren Heterogenität im Hinblick auf den Entwicklungsstand ausgegangen werden. Die Unterschiedlichkeit der Kinder möchten wir, stärker als bisher, anerkennen und als Bereicherung für das Zusammenleben und Zusammenlernen verstehen sowie als gegenseitige Anregung nutzen. In der schulischen Arbeit ist zu berücksichtigen, dass Kinder unterschiedlich lernen, dass sie unterschiedlich viel lernen, dass sie das, was sie in der Schule tun, sehr verschieden erleben und verarbeiten, dass sie gleiche Ziele zu verschiedenen Zeitpunkten erreichen und dass die einen mehr, die anderen weniger Hilfe bedürfen.
Ziele unserer Grundschularbeit sind:
- Pflege des sozialen Lernens – „Voneinander und miteinander lernen“
- Förderung jedes einzelnen Kindes
- Entwicklung von Leistungsbereitschaft
- Unterstützung erfolgsorientierten Lernens
- Steigerung von Eigenständigkeit und Selbstwert („Das kann ich schon!“)
Bausteine unseres pädagogischen Konzepts
„Flexibler Schulanfang“:
Kinder der 1. und 2. Klasse arbeiten in jahrgangsgemischten Gruppen zusammen. Frühere Einschulung möglich. Lernmotivation jüngerer Kinder und „Sensible Phasen“ finden Berücksichtigung.
- Sozialpädagogische Arbeit: Förderung und Diagnose, Doppelbesetzung im Unterricht
- Schnellere Eingewöhnung
- Voneinander und miteinander lernen fördert soziale Kompetenzen (z.B. Verantwortungsbereitschaft), aber auch selbständiges Arbeiten.
- Verweildauer von 1 bis 3 Jahren in den Eingangsklassen 1 und 2:
- kein „Bremsen“ für schnellere Kinder,
- kein „Versagen“ bei langsameren Kindern
Erfolgsorientiertes und individuelles Lernen:
- Lernen in erlebten Situationen und mit konkretem Material
- Orientierung an reformpädagogische Grundideen von Maria Montessori und Célestin Freinet
- Rhythmisierung des Schulvormittags mit Offenem Anfang und tägl. Bewegungszeiten
Offene Unterrichtsformen:
- Phasen freier Arbeit
- Tages-, Wochen- oder Übepläne
- Projektorientiertes Arbeiten, Klassen-Themen-Wochen
- Werkstattunterricht und Stationenlernen
Soziales Lernen:
- Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Gemeinsamen Unterricht“ (mit Unterstützung von SonderpädagogInnen)
- Programm „Eigenständig werden“
- Klassenlehrerstunde/Klassenrat
- Klassenübergreifende Projekte und Feiern
Teamarbeit der LehrerInnen:
- Kleine Klassenteams
- Regelmäßige Jahrgangsteamsitzungen
- Eigene Grundschulkonferenzen (monatlich)
- Gemeinsame Teilnahme an Fortbildungen
Zusatzangebote:
- Förderstunden in Fein- und Grobmotorik bzw. Wahrnehmungsschulung
- Förderkurse für Deutsch oder Mathematik
- Arbeitsgemeinschaften (Schülerzeitung, Tanzen, Zirkus/Akrobatik)
In allen Grundschulklassen finden im Laufe eines Schuljahres viele verschiedenen Aktivitäten wie Feste, Projekte, Wanderungen, Theaterbesuche, Sportveranstal-tungen usw. statt.
Je nach Möglichkeit werden Briefpartnerschaften zu nahen und fernen Schulen unterhalten.
Übergang vom Kindergarten in die Grundschule:
Grundschule und Kindergarten arbeiten zusammen, um einen möglichst harmonischen Schulanfang zu ermöglichen. Die Eltern der zukünftigen Erstklässler werden beim ersten Elternabend im Kindergarten über die Arbeitsweisen in der Grundschule informiert.
Unsere Sozialpädagogin, Frau Schneider, hospitiert in den Kindertagesstätten und arbeitet mit den Schulanfängern des jeweils kommenden Schuljahres.
Es folgt ein Besuch der zukünftigen Schulanfänger an einem Vormittag bei den Anfangsklassen in der Grundschule.
Im Juni oder Juli gibt es einen Kennenlerntag, bei dem die zukünftigen Schulkinder in einer vorbereiteten Umgebung zusammen mit den Klassenlehrerinnen der 1/2 in kleinen Gruppen arbeiten und sich dabei noch besser kennen lernen können. Eltern bekommen währenddessen von der Schulleitung weitere Informationen zum Schulanfang.
Bei der Klasseneinteilung der neuen ersten Klassen (kurz vor den Sommerferien) werden Empfehlungen des Kindergartens, Freundschaften und Wohngebiete berücksichtigt.
In den Anfangsklassen haben Eltern verstärkt die Möglichkeit zu hospitieren, um die Arbeitsweisen der Grundschule ganz konkret kennenzulernen.
Jeweils am Ende der ersten beiden Schuljahre bekommen die Schüler Zeugnisse mit einer Beschreibung der Lernentwicklung.
Durch den Klassenlehrerwechsel nach 2 Jahren ergeben sich zwei pädagogische Einheiten.
Der Übergang von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen
erfolgt nach Gesprächen zwischen den Eltern und den Lehrern und Lehrerinnen. Hier wird – auf der Grundlage der Lernentwicklung, des Arbeits- und Sozialverhaltens und der Leistungsergebnisse des Kindes – der Wunsch der Eltern mit den Empfehlungen des Klassenkollegiums verglichen und gemeinsam nach der geeigneten weiterführenden Schulform gesucht. Die Klassenkonferenz spricht anschließend eine schriftliche Empfehlung aus, mit der die Eltern ihre Kinder an den neuen Schulen anmelden können.
Der Vormittag in der Grundschule gliedert sich in drei feste Zeitabschnitte:
- Offener Anfang ( 8 Uhr bis 8.15 Uhr) und Arbeitsphase I (8.15 – 9.00Uhr) im 1./2. Schuljahr bzw. Arbeitsphase I (7.30/8.15 – 9.00).
Im Offenen Anfang besteht die Möglichkeit, vor Unterrichtsbeginn in Klassen und Gruppenräumen aus Angeboten (Spiele, Lernmaterial u.a.) frei zu wählen. Während dieser Zeit werden sie von der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer oder der Sozialpädagogin betreut.
Um 8.15 Uhr beginnt nach dem Morgenkreis die Arbeitsphase I.
Große Pause (9.00 bis 9.30Uhr – beginnend mit gemeinsamen Frühstück)
- Arbeitsphase II (9.30 bis 11.00 Uhr)
Große Pause (11.00 bis 11.15 Uhr)
- Arbeitsphase III (11.15 bis max. 12.45 Uhr)